Freitag, 26. Dezember 2014

Was nicht unter dem Weihnachtsbaum lag

    Wie es jedes Weihnachten aufs Neue Millionen von Menschen feststellen: Der Weihnachtsmann ist ein schrecklicher Materialist. Das Ergebnis: Anstatt von Dingen, die man wirklich in seinem Leben als homo sapiens gebrauchen könnte, bekommt man Küchengeräte. Oder iPods. Oder Gutscheine. Oder Selbsthilfebücher darüber, wie man ein erfolgreicher, unwiderstehlicher, Zuversicht ausstrahlender homo sapiens wird. Aber wenn wir schon bei unnötigen Alltags-Gimmicks sind – wie wäre es mit ein paar Ideen, wie man den Raum unter dem Weihnachtsbaum NICHT in eine Halde zerbrochener Träume verwandelt? Hier eine kleine Liste, denn das nächste Fest kommt bestimmt.

  • Ein Soziopathen-Scanner
    Nicht immer erkennt man diese (brech-)reizenden Zeitgenossen an einem "The Shining"-reifen Zähneblecken oder einer bluttriefenden Axt. Bei einem blauäugigen wandelnden Helferkomplex wie mir ist ein guter Indikator die klebrige Pfütze aus Mitgefühl und Verbundenheit, in die ich mich angesichts ihrer "Sob Story" über herzlose Eltern, psychotische Exfreundinnen und tyrannische Chefs (allesamt perfekte Weichspüler für die Sozio-Gehirnwäsche) verwandele. Praktisch wäre ein kleines Gedankenlese-Gerät, das bei erkannter Gefahr nicht nur warnend blinkt, sondern mich automatisch ganz, ganz weit weg beamt – in die Gesellschaft normaler Menschen, zum Beispiel.

  • Gerne in einem Geschenke-Set mit dem oben stehenden Wunsch: Ein Vorrat an Pflöcken, um sie in das nicht vorhandene Herz emotionaler Vampire rammen zu können. Hach, bin ich wieder dramatisch, und das sogar nüchtern.

  • Einen Liebeszauber für Katzen
    Wer braucht schon Menschen, wenn man die aufrichtige Liebe einer Samtpfote gewinnen kann? Wenn die Katze nicht nur zu einem kommt, wenn sie futtern möchte. Einen nicht nur dann tretelt, wenn diese süßen Pfötchen Minuten zuvor in benutzem Streu gewühlt haben (I see what you did there!) Und sich mal knuddeln lässt, ohne erst sich panisch zu sträuben und dann apathisch und ergeben zu schnurren.

  • Eingebauter Spamfilter für ALLE Arten der Online-Kommunikation
    Besonders für Online-Dating-Plattformen, damit vielsagende Anfragen von Unbekannten im Tenor von "Hi, na, alles klar" bis hin zu "Ich kenne dich zwar nicht bis auf ein verwackeltes Foto und einen nichtssagenden Einzeiler in deiner Profilbeschreibung, aber ich finde dich unglaublich scharf und möchte diesen Umstand mit dir in einem regen Nachrichtenwechsel eruieren" im Daten-Limbo landen, ohne den Glauben des Empfängers an die Menschheit negativ zu beeinflussen. Für Facebook würde sich ein selektiver Spam-Filter anbieten, der Bilder von matschigen Mahlzeiten, Verlobungsringen und ungepflegten Haustieren sowie ominöse Rants über die Schlechtigkeit der Menschheit aus der weisen Tastatur von Teenagern aus der Timeline verschwinden lässt.

  • Ein reversibler Magen-Bypass für die Feiertage
    Selbsterklärend!